Die „FOSA Psychische Gesundheit“ stellt sich vor

Sprecher:innen: Jürgen Deckert und Nora Hettich-Damm

Die interdisziplinären Mitglieder aus Psychiatrie, Psychosomatik und Psychologie der FOSA Psychische Gesundheit widmen sich den direkten und indirekten psychischen Folgen der COVID-19 Pandemie. Direkte psychische Folgen definieren wir dabei als psychische Symptome im Rahmen des Post-COVID Syndroms, indirekte psychische Folgen definieren wir als psychische Symptome im Rahmen der Isolationsmaßnahmen mit sozialer Deprivation.

Zu diesem Zweck bringen sich Mitglieder in NUM-Projekte ein wie GECCO Datensatz, NAPKON und NAPKON-TIP, EgePan, CollPan, coverCHILD und UTN. Sie kooperieren hierbei mit Mitgliedern anderer FOSAs wie zum Beispiel der Physikalischen und Rehabilitativen Medizin, der Schmerzmedizin und der Geriatrie.

Sie haben entsprechende Aspekte aber auch in bereits laufende Kohortenstudien wie z.B. der Nationalen Kohorte (NAKO), der STAAB-Studie, das Sozioökonomische Panel, der Gutenberg COVID-19 Studie, der LORA-Studie und der LIFE Long-Covid-Studie eingebracht und auf der Grundlage von großen Kassendatensätzen bearbeitet. Darüber hinaus wurden eigene Kohorten (z. B. Leipziger Hochaltrigenstudie, z.B. Ruhrgebiets-Multicenter-Studie) und eine App-basierte Studie mit dem Robert-Koch-Institut initiiert.

Die wesentliche Herausforderung ist dabei, unspezifische Symptome wie Fatigue oder Erschöpfung, Konzentrationsstörung und Atemnot eindeutig einem spezifischen Post-COVID-Syndrom zuzuordnen. Dies sollte einerseits in Abgrenzung von multifaktoriell bedingten psychischen Erkrankungen wie Angst- und Depressionserkrankungen geschehen. Andererseits sollten diese Symptome somit monokausal einer Virusinfektion oder multifaktoriell einem komplexen Geschehen aus Virusinfektion, sozialer Isolation und Mehrbelastung z.B. durch Schulschließungen zuordenbar sein.

Diese Frage ist offensichtlich wichtig für therapeutische Hilfsangebote für die Betroffenen. Die FOSA Psychische Gesundheit vertritt derzeit nach der aktuellen Datenlage u.a. mit Hinweisen auf einen günstigen Effekt von Antidepressiva auf den Verlauf der Erkrankung einen multimodalen interdisziplinären therapeutischen Ansatz. Zudem unterstützt sie die Position ihrer Fachgesellschaften, dass diagnostizierte Angst- und Depressionserkrankungen nach einer COVID-Infektion entsprechend den Leitlinien für Angst- und Depressionserkrankungen zu behandeln sind, solange spezifische Post-COVID Therapien nicht etabliert sind. Forschungsbedarf sieht die FOSA Psychische Gesundheit entsprechend also sowohl bezüglich spezifischer Langzeit- Folgen der SARS-CoV 2 Infektion als auch ihrer spezifischen Therapie.

 

Auswahl von Publikationen zum Nachlesen: