Post COVID im Fokus

Auf dieser Seite finden Sie alle wesentlichen Informationen über den Forschungsschwerpunkt zu Post COVID in NAPKON. 

Allgemeines

In der Folge einer Infektion mit SARS-CoV-2 kann es zu post-viralen Gesundheitseinschränkungen kommen, die inzwischen unter dem Namen Long-/Post-COVID bzw. Post-COVID-Syndrom (PCS) bekannt sind. Von der World Health Organization (WHO) wurde im englischsprachigen Raum offiziell der Begriff Post-COVID-19 condition eingeführt.

Was ist Post COVID?

PCS kann jede Person treffen, die sich mit dem SARS-CoV-Virus angesteckt hat, unabhängig vom Schweregrad der usprünglichen Symptome und Alter. Laut WHO, ist die Post-COVID-19 condition definiert als das Fortbestehen oder die Entwicklung neuer Symptome 3 Monate nach der ersten SARS-CoV-2-Infektion. Dabei müssen diese Symptome mindestens 2 Monate lang anhalten, ohne dass es eine andere Erklärung gibt.

Durch eine SARS-CoV-2 Infektion kann außerdem das Risiko für die (Erst-) Manifestation eines Chronischen Fatigue Syndroms/ Myalgische Enzephalomyelitis (CFS/ME) erhöht werden – ein Krankheitsbild das bereits seit vielen Jahren bekannt ist und durch Virusinfektionen wie z.B. EBV, HHV-6 oder andere Herpesviren ausgelöst werden kann. Der Anteil der Patienten mit dem Vollbild eines CFS/ME an den Long-/Post-COVID Patienten ist wohl eher gering wobei belastbare Daten noch ausstehen — allerdings teilen sich beide Syndrome gewisse Ähnlichkeiten in der klinischen Präsentation.

Warum ist die Untersuchung von PCS besonders wichtig?

Was sind die Symptome?

 Zu den häufigen Symptomen einer lang andauernden COVID gehören Müdigkeit, Kurzatmigkeit und kognitive Störungen. Es wurden mehr als 200 verschiedene Symptome gemeldet, die sich auf das Alltagsleben auswirken können.

Im Folgenden haben wir Ihnen die Forschungsaktivitäten zu Post COVID in NAPKON zusammengestellt.

Die Arbeitsgruppe Post COVID

Wer ist die AG Post COVID?

Das Post-COVID-Syndrom ist ein sehr vielschichtiges Krankheitsbild. Um das Krankheitsbild detaillierter zu erfassen hat sich in NAPKON die AG Post COVID gegründet. Sie besteht aus….

Die AG Post-COVID beschäftigt sich damit, die Anwendung aktueller Definitionen der Erkrankung und der Diagnose-kriterien der langfristigen Folgen einer COVID-19 Infektion zu ermitteln. Das Ziel ist es, diese zu strukturieren, um eine Abbildung im Datensatz zu ermöglichen. Dabei spielen sowohl die WHO Definition, als auch der in der Populations-basierten Plattform (POP) von NAPKON entwickelte diagnostische Post-COVID-Score eine Rolle.

Außerdem werden mit Expert:innen der Rehabilitationsmedizin weitere Diagnosekriterien in ihrer Wirksamkeit geprüft. Funktionale Tests können häufig die Diagnostik von Leistungseinschränkungen erleichtern. Die Arbeitsgruppe sucht die unterschiedlichen Symptom- oder Fragebogenangaben im Datensatz heraus, von der sich das Post-COVID-Syndrom ableiten lässt. Sie prüft dann den Ausfüllstatus und die Nutzbarkeit.

Ziele und Aufgaben der der AG Post COVID

Was ist der Nutzen?

Mithilfe dieser Arbeit kann Forscher:innen eine einheitliche Auswertung und in den unterschiedlichen Forschungsprojekten ermöglicht werden. Damit lässt sich ein Schema entwickeln, dass es Ärzt:innen erlaubt, Aussagen über die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen bestimmter Symptome in bestimmten Patient:innengruppen zu treffen.

Post COVID in der NAPKON-POP

In der COVIDOM-Studie/ NAPKON-POP, die am UKSH Kiel, dem Universitätsklinikum Würzburg und der Charité Berlin seit 2020 durchgeführt wird, werden mit Hilfe der beteiligten Gesundheitsämter Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer ca. 6-12 Monate nach abgelaufener SARS-CoV-2 Infektion in einem bevölkerungsbezogenen Ansatz rekrutiert. Ziel des Projekts ist es, das Post-COVID-Syndrom klinischen möglichst detailliert zu beschreiben und die dahinter liegenden molekularen Pathomechanismen zu entschlüsseln.

 

Um post-virale Syndrome wie z.B. Long-/Post-COVID auch auf molekularer Ebene genauer beschreiben zu können, ist eine detaillierte klinische Phänotypisierung notwendig. In der COVIDOM-Studie/ NAPKON-POP wurden inzwischen bereits >3.500 Patient:innen untersucht und longitudinal nachverfolgt. In jährlich stattfindenden Verlaufsvisiten wird untersucht, ob weiterhin subjektive Symptome vorhanden sind und wie diese mit funktionellen Charakteristika (Lungenfunktion, Neurologische Testung, Geruchs- und Geschmackstestung, Echokardiographie und EKG, Labordiagnostik) zusammenhängen.